Die Leber ist das grösste Organ im Körper. Sie befindet sich im rechten Oberbauch. Sie besteht aus vier Teilen, darunter zwei Hauptteile (der rechte und der linke Lappen). Sie wird von der Lunge durch das Zwerchfell getrennt und durch die Rippen geschützt.
Die leber und ihr umfeld
Die Blutgefässe
Die zur Leber führenden Blutgefässe
Eine Spalte teilt die Leber in zwei Teile. Diese Stelle, die „Leberpforte“ oder „Hilus“ genannt wird, ist die Eintrittstelle der Leberarterie und der Pfortader in die Leber.
Beim Eintreten in die Leber teilen sich diese Gefässe und bilden schliesslich ein grosses Netz kleinster Blutgefässe. Das Blut der Pfortader transportiert die Substanzen, die von der Leber umgewandelt werden. Das Blut der Leberarterie liefert im Wesentlichen den vom Organ benötigten Sauerstoff.
Von der Leber kommende Blutgefässe
Nach dem Austausch mit den Leberzellen fliesst das Blut durch drei Lebervenen ab. Diese münden in die untere Hohlvene, die das Blut zum Herzen leiten.
Eine fabrik zur umwandlung der nahrung
Nach der Verdauung im Darm werden die Substanzen aus der Nahrung durch die Pfortader der Leber zugeführt.
Zucker
Zucker, wie beispielsweise Glukose, wird in eine Art Reservekraftstoff umgewandelt: das Glykogen. Dieses wird in den Leberzellen gespeichert.
Später wandelt die Leber Glykogen in Glukose um und gibt diese in den Blutkreislauf ab, wenn der Körper Energie braucht. So hat der Organismus den Kraftstoff der für eine Anstrengung erforderlich ist.
Fette
Auf die gleiche Weise werden Fette in Triglyceride umgewandelt und in den Leberzellen gespeichert. Wenn der Körper Energie braucht, werden diese Triglyceride verwendet.
Proteine
Die Leber verwendet bestimmte Proteinkomponenten, die bei der Verdauung entstehen, um die Proteine zu bilden, die für das gute Funktionieren unseres Organismus nötig sind, wie Albumin, Hämoglobin und die Blutfaktoren, die die Gerinnung ermöglichen.
Eine kläranlage des körpers
Bestimmte Stoffe, die der Leber zugeführt werden, sind giftig für den Organismus. Die Rolle der Leber ist, diese in nicht toxische Produkte umzuwandeln (abzubauen).
Bestimmte Produkte, die in nicht toxische Produkte umgewandelt wurden, lösen sich im Fett (fettlöslich), gelangen mit der Gallenflüssigkeit in den Darm und werden mit dem Stuhl ausgeschieden.
Die Produkte, die sich in Wasser auflösen (wasserlöslich) werden in das Blut abgegeben, das sie zu den Nieren transportiert. Danach werden sie herausgefiltert und mit dem Urin ausgeschieden.
Der sonderfall der roten blutkörperchen
Die roten Blutkörperchen, die Hämoglobin enthalten, sind im Blut vorhanden. Sie haben eine Lebensdauer von ungefähr 120 Tagen. Am Ende dieser Zeit werden sie in der Milz abgebaut.
Diese wandelt das Hämoglobin in eine toxische gelbe Substanz um, die unkonjugiertes Bilirubin genannt wird. Dieses kommt in die Leber, die es unschädlich macht; man spricht dann von konjugiertem Bilirubin.
Dieses ist der Hauptbestandteil der Gallenflüssigkeit und wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Es sorgt übrigens auch für die braune Färbung des Stuhls.
Eine andere Aufgabe der Gallenflüssigkeit ist die Verdauung, vor allem von Fetten.