Wie können Sie sich auf Ihre Entlassung vorbereiten?
Ihre Entlassung ist ab dem fünften Tag nach der Operation vormittags um 11 Uhr denkbar. Für Ihre Rückkehr nach Hause ist es ratsam, dass jemand aus Ihrem privaten Umfeld anwesend ist. Er oder sie kann Sie auch zu Ihren Terminen an den folgenden Tagen begleiten.
Abhängig von Ihrem Gesundheitszustand kann der Arzt Ihnen in Kooperation mit der Institution genevoise de maintien à domicile (imad) eine Haushaltshilfe (für Haushalt, Mahlzeiten) verordnet werden.
Bei der Entlassung erhalten Sie vom Pflegeteam eine Mappe mit dem Arztzeugnis (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung), dem Rezept, dem Arztbrief und Ihren Ambulanzterminen im HUG für die Verbandswechsel aus.
WUSSTEN SIE SCHON?
Nach Ihrer Entlassung kontaktiert Sie möglicherweise der „Service Prévention et Contrôle de l’Infection“ für Infektionsprävention und ‑kontrolle im Rahmen des Schweizer Programms für die medizinische Betreuung von Operationswunden.
Wie sollten Sie Ihre Operationsnarbe pflegen?
Wurden bei der Operation Fäden verwendet, werden diese abhängig vom Zustand der Wunde ab dem 8. Tag nach der Operation (circa 3 Tage nach der Entlassung) bzw. im Fall einer Reintervention am 14. Tag gezogen. Nachdem die Fäden gezogen wurden, benötigen Sie keinen Verband mehr und können duschen, dürfen aber nach dem Eingriff einen Monat lang kein Bad nehmen.
Wurde Hautkleber (DERMABOND PRINEO) verwendet, können Sie ebenfalls duschen, da dieser transparente Verband wasserdicht ist. Er wird 14 Tage lang belassen. Falls er sich lösen sollte, müssen Sie mit Ihrem Neurochirurgen einen Termin zur Wundkontrolle vereinbaren. Die Entfernung des Verbands und des restlichen Klebers erfolgt bei Ihrem nächsten Sprechstundentermin in der Tagesklinik. In dem Monat nach dem Eingriff sind keine Bäder erlaubt. Sie dürfen in der Folgezeit nicht an der Narbe reiben oder kratzen. Tragen Sie an dieser Stelle keine Salbe oder Creme und kein Öl auf.
„Ich bin nach sechs Tagen nach Hause entlassen worden. Im ersten Monat hatte ich insbesondere im rechten Bein starke Schmerzen, die mich manchmal am Schlafen hinderten. Wir haben es mit verschiedenen Schmerzmitteln versucht, aber am meisten hat es mir geholfen, das Bein mit Eiswasser zu kühlen und mich zu bewegen. Nach und nach hat der Schmerz nachgelassen.“
Marc, 55 Jahre
Was geschieht in der Folgezeit?
Richtige Bewegungsabläufe im Alltag
Sie leisten einen entscheidenden Beitrag zu Ihrer Genesung. Befolgen Sie während der ersten sechs bis zwölf Wochen nach der Operation die Ratschläge der Physiotherapeuten:
- Machen Sie jeden Tag die im Spital erlernten Übungen.
- Zum Aufstehen aus dem Bett drehen Sie sich steif auf die Seite.Versuchen Sie, den Rücken gerade zu halten, während Sie sich aufrichten.
- Halten Sie bei Alltagsaktivitäten (Waschen, Anziehen, Haushalt, Küche usw.) Ihren Rücken gerade, ohne sich im Lenden- oder Halsbereich zu drehen oder zu beugen.
- Verwenden Sie beim Zähneputzen einen Becher.
- Gehen Sie zu Fuß, vermeiden Sie dabei jedoch unebenes Gelände.
- Vermeiden Sie abrupte Bewegungen im Rücken und tragen Sie keine Schuhe mit hohen Absätzen von mehr als 5 cm.
- Tragen Sie Lasten möglichst nahe am Körper, und tragen Sie nicht mehr als fünf Kilogramm.
- Vermeiden Sie zu niedrige Sitzpositionen (Sessel).
- Bleiben Sie bei sexuellen Aktivitäten in Rückenlage.
Um einen Gegenstand zu nehmen, der sich hinter Ihnen befindet, stehen Sie mit geradem Rücken auf
Waschen Sie sich im Stehen
Ziehen Sie Ihre Schuhe im Sitzen an
Tragen Sie nicht mehr als 5 Kilogramm und halten Sie die Last möglichst nahe am Körper
Gehen Sie in die Knie, um einen Gegenstand vom Boden aufzuheben
Halten Sie den Rücken gerade
„Ich habe gemäß ärztlichem Rat nach zwei Monaten wieder angefangen voll zu arbeiten. Zu Hause wie bei der Arbeit habe ich meine Bewegungen angepasst, weil die Mobilität und die Gelenkigkeit nicht mehr so sind wie früher: Ich habe mir eine Spülmaschine gekauft, ich lasse mir beim Tragen schwerer Lasten helfen. Heute kann ich jedoch mehrere Stunden ohne Schmerzen in aufrechter Haltung verbringen und ich gehe im Schnitt 6,5 km pro Tag. Das Wichtige ist, in Bewegung zu bleiben.“
Marc, 55 Jahre
Wiederaufnahme von Aktivitäten
Während der ersten vier bis sechs Wochen nach Ihrer Entlassung aus dem Spital können Sie Ihr Auto nicht selbst fahren. Sie können wieder fahren, wenn die sitzende Position wieder bequem ist und keinerlei Schmerzen verursacht.
In der Zwischenzeit können Sie kurze Strecken im Auto als Passagier oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Bei längeren Fahrten empfehlen wir Ihnen, häufig Pausen einzulegen, um sich auszuruhen und die Position zu wechseln.
Über die Wiederaufnahme Ihrer beruflichen Tätigkeit und sportlicher Aktivitäten wird in Abhängigkeit vom Verlauf Ihrer Genesung und nach ärztlichem Dafürhalten entschieden. Sie sind für die Dauer von 6 bis 12 Wochen krank geschrieben.
Bewegen Sie sich und beachten Sie dabei die erhaltenen Anweisungen.
Ihr Kontrolltermin
Vier bis zwölf Wochen nach dem Eingriff kommen Sie zu Ihrem Neurochirurgen zur Kontrolle in die Sprechstunde. Dieser Termin wird bei Ihrer Entlassung vereinbart und das Sekretariat der Neurochirurgie sendet Ihnen zur Bestätigung ein entsprechendes Schreiben zu.
Bei dieser Gelegenheit wird eine Röntgenkontrolle durchgeführt und ein Physiotherapieprogramm eingeleitet.
Kosten des Spitalaufenthalts
Der Spitalaufenthalt wird als Basisleistung der Krankenversicherung (KVG) unter Abzug der Franchise und des Selbstbehalts (10% der Kosten) erstattet.