Wie läuft der Eingriff ab?
Im Operationstrakt liegen Sie auf dem Bauch. Der Arzt bringt eine Röntgenmarkierung an, um präzise lokalisieren zu können, auf welcher Höhe sich die Bandscheibe befindet. Es wird zunächst ein Hautschnitt von einigen Zentimetern vorgenommen. Dann entfernt der Neurochirurg den Vorfall und eventuell einen weiteren Teil der Bandscheibe.
Gegebenenfalls führt er einen kleinen (Drainage- oder Redon-) Schlauch in Höhe der Inzision ein, damit Blut abfließen kann. Dieser Schlauch verursacht keine Schmerzen und wird im Allgemeinen nach 48 Stunden wieder gezogen.
Allgemein dauert die Operation zwischen einer und eineinhalb Stunden. Sie wird in Vollnarkose durchgeführt.
Welche Komplikationen können auftreten?
Es kann zu folgenden Komplikationen kommen:
- In seltenen Fällen (weniger als 1% der Fälle) können Nerven verletzt werden, was eine Minderung der Kraft oder der Sensibilität in den Beinen oder sogar ein Cauda-equina-Syndrom zur Folge haben kann.
- In 3 bis 5% der Fälle können Schmerzen, eine Schwäche im Bein oder Kribbeln fortbestehen.
- In weniger als 1 % der Fälle kann sich die Wunde infizieren. Diese Komplikation wird mit einem Antibiotikum wirksam behandelt. Ein erneuter Eingriff kann notwendig werden. In manchen Fällen betrifft die Infektion die Bandscheibe, was einige Wochen Bettruhe oder das Tragen eines Korsetts erforderlich macht.
- In 5 % der Fälle kann sich an der Operationsstelle ein Hämatom bilden. In 80% der Fälle wird es ohne besondere Therapie wieder abgebaut. In manchen Fällen ist ein erneuter Eingriff erforderlich, um dieses Hämatom auszuräumen.
- In 1 % der Fälle kann die Hülle (Durasack) um die Nervenstrukturen betroffen sein. Diese Läsion wird im Rahmen des Eingriffs repariert. Jedoch wird Bettruhe während 48 Stunden empfohlen. In bestimmten Fällen ist ein zweiter Eingriff angezeigt.
- In 1 von 1000 Fällen kann es im Verlauf des Eingriffs zu einer Blutung kommen, die unter Umständen eine Bluttransfusion erforderlich machen kann.
+ INFO
Die Ischialgie kann in ca. 5 bis 10% der Fälle rezidivieren.
Ein solches Rezidiv wird zumeist von den gleichen Anzeichen begleitet, wie sie vor dem Eingriff vorlagen.
Es kann unmittelbar oder in einigem Abstand (mehrere Monate) nach dem Eingriff auftreten.