Press release

AllKidS expandiert dank dem HUG in die Westschweiz

Foto des Kinderkrankenhauses - HUG - Copyright : Louis Brisset - HUG

Die Allianz Kinderspitäler der Schweiz (AllKidS) begrüsst ein neues Mitglied. Das Kinderspital des Uni- versitätsspitals Genf (HUG) ist seit diesem Sommer vollwertiges Mitglied der Allianz. AllKidS wurde 2009 als Netzwerk der drei eigenständigen, im Dreieck « Basel–Zürich–St. Gallen » beheimateten, Kin- derspitäler gegründet. Mit der Aufnahme des HUG erfolgt nun die Erweiterung auf die französischspra- chige Schweiz. Zudem umfasst die Allianz das erste Mal ein Kinderspital, das in einem Gesamtspital integriert ist. Sämtlichen Mitgliedern von AllKidS ist gemeinsam, dass sie Kinder- und Jugendmedizin der höchsten Versorgungsstufe leisten und damit zu den Endversorgerspitälern gehören.

Zwischen AllKidS und den pädiatrischen Strukturen der Universitätsspitäler Bern, Genf und Lausanne bestehen seit jeher gute informelle Kontakte sowie gemeinsame Projekte wie die Arbeitsgruppe „Am- bulantes Defizit in der spezialisierten Kinder- und Jugendmedizin“. Mit der AllKidS-Mitgliedschaft wird die Zusammenarbeit mit dem Kinderspital des HUG auf eine neue und noch stärkere Grundlage ge- stellt. „Wir freuen uns auf die Annäherung mit den Kolleginnen und Kollegen aus Genf“, sagt AllKidS- Präsident Marco Fischer, CEO des Universitätskinderspitals beider Basel, und ergänzt: „Das verleiht der spezialisierten Kinder- und Jugendmedizin insgesamt, aber auch ihrer bedeutenden Rolle in der ambu- lanten Versorgung dies- und jenseits der Saane Auftrieb.“

110-Millionen-Defizit bedroht die Versorgungsqualität

Zu den Verdiensten von AllKidS gehört, dass es in enger Zusammenarbeit mit anderen Leistungserbrin- gern und der Tariforganisation SwissDRG gelang, die historische Unterfinanzierung des stationären pä- diatrischen Bereichs, die durch die Einführung von Fallpreispauschalen verursacht wurde, weitgehend zu beseitigen. Die Teuerung in den letzten Jahren und der anhaltende Fachkräftemangel untergraben jedoch die positive Entwicklung im stationären Bereich mehr und mehr. Besonders besorgniserregend gestaltet sich derweil die Situation im ambulanten Bereich. Hier arbeiten die Kinderspitäler und -klini- ken seit den Tarifeingriffen des Bundesrates von 2014 und 2018 schwer defizitär. Allein das jährliche Defizit der sechs Kinderspitäler der höchsten Versorgungsstufe (4 AllKidS-Mitglieder sowie Bern und Lausanne) ist 2023 auf 110 Millionen Franken angewachsen. Ohne Kostensenkungsmassnahmen, wel- che die einzelnen Häuser auf- und umgesetzt haben, wäre das Defizit noch höher. Und je nach Ausge- staltung des neuen ambulanten Tarifsystems (TARDOC plus ambulante Pauschalen statt TARMED ab
2026) droht eine weitere Verschärfung.

„Nette Worte und Absichtsbekundungen reichen nicht, jetzt braucht es Taten“

Dazu AllKidS-Präsident Marco Fischer: „Vor vier Jahren hat das Parlament den Bundesrat beauftragt, die Motion „Kostendeckende Finanzierung der Kinderspitäler bei effizient erbrachten Leistungen“ um- zusetzen. Seither haben wir wiederholt aufgezeigt, wo der Hebel anzusetzen ist und mögliche Lösungs- wege skizziert. Passiert ist aber nichts. Unsere Defizite entstehen bzw. weiten sich aus, weil die Tarif- gestaltung der Erwachsenenmedizin folgt und den Besonderheiten der spezialisierten Kinder- und Ju- gendmedizin viel zu wenig Rechnung trägt. Es ist jetzt an den Tarifpartnern und den Genehmigungsbe- 

hörden, endlich wirksame Massnahmen gegen die strukturelle Unterfinanzierung zu ergreifen und zu- dem zu vermeiden, dass wir mit dem neuen ambulanten Tarifsystem 2026 dasselbe Fiasko erleben, wie bei der Einführung der DRG-Pauschalen 2012.“ Und weiter: „Die Situation der Kinderspitäler muss rasch verbessert werden. Ohne Gegensteuer verfestigt sich unter dem steigenden Kostendruck eine fürs gesamte Gesundheitssystem fatale Entwicklung. Unsere Kinderspitäler sind ein tragender Pfeiler der pädiatrischen Grund- und Spezialversorgung. Zudem sind wir Aus- und Weiterbildungsstätte für Kinderärztinnen und -ärzte und pädiatrische Berufe. Auch deshalb ist eine umsichtige Tarifpolitik un- abdingbar. Seitens AllKidS stehen wir mit allen relevanten Akteuren im Austausch und hoffen, dass den Beteuerungen zugunsten der Kinder- und Jugendmedizin nun endlich auch Taten folgen.“

Contact

AllKidS
Dr. med. Malte Frenzel, Exec. MBA HSG 
Directeur général
+41 79 782 08 04 
malte.frenzel@allkids.ch
 

Dernière mise à jour : 26/09/2024